... die einen ausgesprochen grazilen Wuchs und mit ihrem immergrünen Laub...
... eine herrliche Blattfarbe zeigten. Südbuchen können ähnlich wie unsere Rotbuchen zu wahren Giganten heranwachsen und sehen ihnen dann gar nicht mal so unähnlich...
Besonders interessant zeigten sich die Südbuchen im kaltfeuchten Nebelwald, denn hier waren die Bäume über und über mit mispelartigen Pflanzen übersäht ...
...was vor allem blühend recht hübsch aussah, bei den Südbuchen aber zum Absterben der betroffenen Äste führt.
Im kalt-feuchten Nebelwald wachsen auf den Baumstämmen und Ästen zudem Unmengen von Flechten ...
...was den Bäumen einen bizarren und urigen Anblick verleiht ...
Im Nationalpark Los Claciares ist vor allem einer der insgesamt dreizehn Gletscher bekannt und oft besucht: der Perito-Moreno-Gletscher. Nur selten hat man strahlendblauen Himmel, leichte Regentröpsel im Wechsel mit wolkenfreien Momenten sind hier schon fast ein Erfolg. Und auch ohne Sonne übt die rund 60 Meter hohe Eiswand des Gletschers, die hier in den Lago Argentino abbricht, eine magische Szenerie aus: Das Eis leuchtet in tiefem Blau und strahlendem Weiß, ab und zu hört man das laute Krachen und Reißen der Eismassen. Etwa 1 Meter bewegt sich der Gletscher am Tag - übrigens ist der Perito-Moreno-Gletscher ein noch wachsender Gletscher des patagonischen Inlandeises.
Vor dem strahlenden Weißblau des Perito-Morenogletschers kam der feuerrote "Chilean fire-bush" (Embothrium coccineum) besonders gut zur Geltung. Der immergrüne Strauch ist wegen seiner spektakulären Blüten ...
... zurecht auch eine bei uns gerne gepflanzte Kübelpflanze, die allerdings nur bedingt winterhart ist. Eine weitere sehr gut bekannte Kübelpflanze hat ihren Ursprung in Südamerika: die Magellan- bzw. Scharlach-Fuchsie (Fuchsia magellanica). Sie ist in den Anden von Feuerland bis nach Peru und in unterschiedlichen Varitäten verbreitet. Die fast drei Meter hohen Sträucher an diesem Wasserfall waren schon sehr beeindruckend.
Der gute Herr Magellan hat ja auf seiner Weltreise eine ganze Menge entdeckt, die zwischen Patagonien und Feuerland verlaufende Magellanstraße ist sicherlich seine bekannteste Entdeckung in Südamerika. So wundert es nicht, dass gleich mehrere Pflanzen den Namen des portugisischen Seefahrers tragen. Besonders hübsch die nach ihm benannte Platterbse Lathyrus magellanicus ...
... die mit ihren blauvioletten Blüten ganze Wiesen überzog. Ebenfalls flächendeckend und mit Seefahrerblut: das bei uns bekannte und sonst meist aus Neuseeland stammende Stachelnüsschen ...
Das Magellan-Stachelnüsschen (Acaena magellanica) ist eine bei uns häufig angebotene bodendeckende Staude für sonnige und trockene Standorte. Doch zurück nach Patagonien: An fast jeder Ecke blühte eine sehr auffallende Orchidee Gavilea lutea ...
Sie wächst im Laubhumus der Südbuchenwälder, zwischen anderen schattenliebenden Pflanzen in meist saurem Boden. Ähnliche Standortverhältnisse zeigten diese niederen Pflänzlein, von denen ich offen zugebe: ich habe keine Ahnung wie die heißen (vielleicht kann mir ja jemand über einen Kommentar Infos geben) ...
... aber unheimlich schön sind diese fast leuchtend-orangen Gewächse gewesen!
"Durch den Wind bis ans Ende der Welt" - so lautet eine sehr passende Beschreibung der Verhältnisse in der stürmischsten Ecke der Welt. So wundert es nicht, dass es eigens hierfür Straßenschilder gibt ...
... doch bei genauerem Betrachten von Natur und Landschaft ...
... wären die Schilder fast gar nicht nötig.
Ein ganz besonderer Baum ist der Arrayan aus der Familie der Myrtengewächse (Myrtaceae).
Der immergrüne Baum wächst sehr langsam und wird bis zu 600 Jahre alt. Der Arrayan wird 10-15 Meter hoch, selten wie hier, erreicht er Höhen von 20 Metern. Während einzelne Bäume immer wieder in Argentinien und Chile wachsen, finden sich die einzigen Arrayan-Wälder der Welt hier in Argentinien: im Norden der Insel Victoria und auf der Halbinsel Quetrihué im Nationalpark Los Arrayanes (beide im Nationalpark Nahuel Huapi). Die gekrümmten, zimtfarbenen Stämme ...
... wurden wegen ihres sehr haltbaren Holzes als Dachschindel genutzt - was fast zum Aussterben der Bäume geführt hätte. Noch heute steht der Arrayan deshalb unter Schutz und darf nicht genutzt werden.
Und fast am Ende des "gruenzeux unterwex"-Berichtes zeige ich euch mein Lieblingsbild: Der 3.776 Meter hohe Vulkan Lanin umgeben von mächtigen Araukarien!
So müssen diese herrlichen Bäume aussehen und nicht wie die spargeligen Dinger in manch deutschem Vorgarten (uuups, hoffentlich trete ich da mal keinem auf die Füße...). Im Nationalpark Lanin stehen die nach der chilenischen Provinz Arauco benannten Bäume unter besonderem Schutz.
Im folgenden Bild die Früchte der immergrünen, über 1 000 Jahre alt werdenden Bäume. Araukarien können bis zu 45-50 Meter hoch werden und zählen zu den ältesten Bäumen der Welt.
Zum Wiedereinfinden in europäische Gefilde zum Schluss eine sehr vertraute Pflanze - die Rose. In allen erdenklichen Zuchtformen habe ich sie in den Städten insbesondere der Seenlandschaften der Anden gesehen, nicht umsonst nennen die Argentinier diese Region auch liebevoll die "kleine Schweiz". Nach Chile kam die Wildrose durch spanische Einwanderer, die die europäische Rosa rubiginosa als wirkungsvolle Umgrenzung besetzter Gebiete nutzten.
Heute ist die Wildrose in weiten Teilen Patagoniens bis in 2000 Meter Höhe verbreitet. "Rosa Mosqueta" ist ein Sammelbegriff der heute verbreitete Wildrosenarten Rosa moschata (Moschusrose), Rosa rubiginosa (Apfelrose, Weinrose) und Rosa canina (Hundsrose). Eine besondere Leckerei (die auch daheim in meinem Kühlschrank steht) ist "Dulce de mosqueta" - das "Süße der Rose", kurz leckere Hagebuttenmarmelade!