Montag, 1. September 2008

Es herbstelt im GRUENZEUX-Garten ...

Der Herbst hat eine extrem blöde Eigenschaft: Er kommt direkt vor dem Winter! Ansonsten hat er ja schon eine Menge zu bieten, zumal mit den kürzer werdenden Tagen viele Pflanzen das biologische Signal "Jetzt noch einmal blühen!" in ihre Stengel entsendet haben. Als würden sie sich gegen die kalte Jahreszeit wehren, brennen Herbstastern, Herbstanemonen und Co. jetzt noch einmal ein wahres Blütenfeuerwerk ab. Heute also ein herbstlich angehauchter Spaziergang durch den GRUENZEUX-Garten ... Natürlich haben die Dahlien jetzt ihren Höhepunkt erreicht und geben noch einmal alles. Als könnten sie so verhindern, ihren alljährlichen Gang ins Schuppen-Winterquartier antreten zu müssen... Direkt neben den Dahlien überraschte mich dann dieses Gebilde: Es ist die Frucht unserer "Dogwoods" (Blumenhartriegel), der dieses Jahr zum ersten mal geblüht hatte! Doch zurück zu den Blüten... ... und zwar zu denen der Herbstastern. Im GRUENZEUX-Garten öffnen sie jetzt ihre Knospen, sehr zur Freude von Hummeln, Bienen und Schwebfliegen. Eine Vertreterin der letzteren Art sonnt sich auf einer Kissenaster (Aster dumosus). Bereits deutlich weiter sind die Blütenstände der Bergastern (Aster amellus). Die Sorte "Danzig" hat schon Ende Juli erste Blüten geöffnet, eine Ende scheint noch lange nicht in Sicht ...
"Andenken an Alma Pötschke" ist eine alte und bekannte Sorte der Rauhblattastern (Aster novae-angliae). Sie blüht seit einigen Tagen, besonders das letzte warme und sonnige Wochenende hat einen "Blühschub" verursacht... ... was wiederum die Hummeln sehr erfreut. Auf einer einzigen Staude dieser Sorte sind an warmen Sonnentagen Hunderte (!) Insekten zu beobachten. Ein Gesummse und Gebrummse - das ist Kino für die Ohren! Hummeln und Schwebfliegen in verschiedenen Größen und Formen, Bienen, und Schmetterlinge - alle versammeln sich zu den letzten Konzerten des Jahres. Andere Pflanzen scheinen die letzten Kräfte zu mobilisieren, um ein zweites Mal zu blühen. So die Clematis "The President", die eine sehr robuste und empfehlenswerte Hybride ist. Im GRUENZEUX-Garten sind einige Clematis gepflanzt, dabei bilden die großblumigen Hybride eher die Ausnahme. Vielmehr sollen die gegen Clematis-Welke resistenten Wildarten die dritte Dimension erobern. Neben den frühjahrsblühenden Clematis alpina, Clematis montana, Clematis fauriei und Clematis macropetala sind dies vor allem die Züchtungen von Clematis viticella... ...wie hier die Sorte "Black Prince, die in einer Felsenbirne emporklimmt. Von ähnlich anmutender Schönheit sind die Herbstanemonen, hier die Sorte "Semptembercharme", die ich neben "Honorine Jobert" absolut empfehle.
Und dann ist da noch ein kleines Schätzchen: Liriope muscari. Eine im Halbschatten wachsende Pflanze mit grasartigen Blättern , die im Herbst zauberhafte blaue Blüten emporschiebt. Die Exemplare im GRUENZEUX-Garten sind noch arg jung, wer Zeit und Lust hat, sollte sich mal die ausgewachsenen Horste im Palmengarten in Frankfurt anschauen (von denen ich leider keine Fotos habe, noch nicht...). Zum Schluss noch ein Blick zum Teich: Frau Seerose will es auch nicht versäumen, die letzten Sonnenstrahlen des Herbst zu begrüßen... Euch allen eine schöne herbstliche Zeit!

6 Kommentare:

Lis vom Lindenhof hat gesagt…

Also ich bin ein absoluter Herbstfan und im September läuft mein Garten nochmal zur Höchstform auf.
Bei euch blüht esja auch noch wunderschön, besonders die Dahlien sind eine Pracht!

LG Lis

Bek hat gesagt…

Auch mir gefaellt die Liriope wahnsinnig gut - und hab sie ebenfalls in meinem Blog heute erwaehnt. Wenn der Herbst lange anhaelt, dann ist mir das fast lieber, als laenger Sommer zu haben. Aber wie du sagst, der Winter kommt gleich hinterher..
LG, Bek

Wurzerl hat gesagt…

Jepp, Lis hat recht, die Dahlien sind eine Augenweide. Ansonsten kommen halt die Astern, Herbstanemonen und Liriope im Herbstprogramm pünktlich zum letzten Farben-Paukenschlag - wann??? Sieht so aus, als ob es dieses Jahr relativ früh stattfinden wird, ich habe schon die ersten Herbstzeitlosen gesichtet!
Bei den Clematis halte ich es wie Ihr,die viticella Hybriden haben vor den großblumigen Hybridsorten absoluten Vorrang und danken es mit langer Blüte und keiner "Welke-Enttäuschung". Honorine Jobert zickt bei mir, wie ist die rosafarbene Sorte, auch so invasiv wie die normale nemorosa?
Wünsche Dir eine gute Woche Wurzerl

GRÜNZEUX hat gesagt…

Hallo Wurzerl,
die rosafarbene Anemone hupehensis 'September Charme' bildet einen mächtigen Horst, treibt aber keine rasenartigen Ausläufer wie A. nemorosa. Dass die Honorine Jobert so zickt, finde ich allerdings komisch...Wie lange hast du die denn schon?

Viele Grüße
gruenzeux

Wurzerl hat gesagt…

Mein liebes Gruezeux, wenn ich schreibe zicken, dann meine ich zicken, weg isse, ganz weg, dieses Biest!!! Und es war der dritte Versuch, somit der letzte, oder vielleicht doch nicht, ich geh jetzt erst mal Deinen neuen Post lesen.
grins Wurzerl

Anne majoRahn hat gesagt…

Ach Gott - ja - du hast ja so recht. Und das gleich bei deinem ersten Satz. Ich versuche auch mich mit Hilfe der blühenden Herbstpracht darüber hinwegzutrösten, dass der Sommer nun vorbei ist und wir dann fast ein halbes Jahr keine Blätter mehr an den Bäumen haben werden. Bald ist auch meine Arbeit in der Gärtnerei bei meinen geliebten Stauden zu Ende.
Aber weißt du was, nach kurzer Zeit der Trauer denke ich dann: Mensch, A. du willst es doch auch nicht anders haben! Komm, dann kehrt doch endlich mal ein bisschen Ruhe ein. Und bald schon, ja bald fängt alles wieder von vorne an.
Ach übrigens: in puncto Stauden haben wir ziemlich den gleichen Geschmack!
Gruß A.